Too Many Apps, Too Little Time
Wie Service Design hilft, im digitalen Tool-Dschungel die Kontrolle zurückzugewinnen

Von Rosbeh Ghobarkar CEO - Digital Services by spyke

Herausforderungen und Lösungsansätze
In der heutigen Arbeitswelt gibt es für alles eine App. Und für jede App mindestens fünf Alternativen. Jeden Monat erscheinen über 1.000 neue Business-Tools, weltweit existieren mittlerweile mehr als 150.000 Lösungen, die sich auf die unterschiedlichsten Prozesse entlang der Wertschöpfungskette beziehen – vom Einkauf bis zur Kundenbindung. Was als Segen der Digitalisierung begann, ist für viele Unternehmen zum Problem geworden: Tool-Overload. Immer mehr digitale Systeme – immer weniger Überblick.*
*Quellen Atlassian / Freshworks / Productiv TechCrunch / Statista
Die Schattenseite der Tool-Flut
Studien zeigen: Verantwortliche in Unternehmen verbringen durchschnittlich 40 bis 80 Stunden pro Jahr mit der Suche, Bewertung und Einführung neuer Tools. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Unpassende Software, doppelte Systeme, Schnittstellenprobleme und mangelnde User-Akzeptanz führen jährlich zu versteckten Kosten zwischen 10.000 und 50.000 Euro pro Unternehmen – ganz zu schweigen vom Frust im Team.
Warum Service Design die Lösung ist.*
In einer Welt, in der digitale Tools zum kritischen Infrastrukturteil geworden sind, braucht es nicht noch mehr Apps – sondern bessere Entscheidungen. Und genau hier kommt Service Design ins Spiel. Anders als klassische IT-Beratung fokussiert sich Service Design nicht auf einzelne Produkte, sondern auf das Gesamtsystem: Prozesse, Menschen, Ziele – und erst dann die Technologie.
Bereits heute profitieren zahlreiche kanadische Unternehmen von einer engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Deutschland – etwa in den Bereichen Energie, Technologie, Luftfahrt oder Mobilität.
*Quellen Atlassian / Freshworks / Productiv TechCrunch / Statista
Das Ziel
Eine kuratierte, schlanke, integrierte Tool-Landschaft, die sich an den realen Arbeitsabläufen orientiert – nicht an Marketing-Versprechen.
#1
Tool-Audit
Welche Systeme sind bereits im Einsatz – und wie effektiv werden sie genutzt?
#2
Wertschöpfungskette
Welche Schritte im Unternehmen benötigen überhaupt digitale Unterstützung?
#3
Zieldefinition
Was will das Unternehmen erreichen – Effizienz, Skalierbarkeit, Automatisierung?
#4
Marktsichtung & Kuratierung
Wie gelingt es einem Digitalbeauftragten, aus über 150.000 Tools strategisch, nutzerzentriert und unabhängig die passende Lösung für das Unternehmen auszuwählen?
#5
Integrationscheck
Was lässt sich sauber in bestehende Systeme integrieren? Welche Tools harmonieren miteinander?
#6
Führung und Teams
Wie lassen sich transparente, kompakte Übersichten mit konkreten Empfehlungen als Entscheidungsgrundlage für Führungskräfte und Teams gestalten – bereit zur direkten Umsetzung?
#7
Pilotierung & User-Testing
Wie lässt sich durch gezielte Pilotierung und User-Testing sicherstellen, dass Tools den tatsächlichen Anforderungen und Bedürfnissen der Nutzer im Arbeitsalltag entsprechen?
#8
Onboarding & Schulung
Wie können Mitarbeitende so abgeholt und befähigt werden, dass neue digitale Lösungen langfristig erfolgreich genutzt und akzeptiert werden?
#9
Monitoring & Optimierung
Wie wird der Erfolg eingeführter Tools durch kontinuierliches Monitoring und gezielte Optimierung langfristig gesichert?
#10
Governance & Strategie
Wie lässt sich eine digitale Governance etablieren, die nachhaltige strategische Weiterentwicklung ermöglicht und Wildwuchs in der Tool-Landschaft verhindert?
Der 10-Punkte-Plan: Wie kuratierte Tool-Landschaften wirklich funktionieren
Aus meiner Erfahrung haben sich diese zehn Fragen als zentral für jede strategische Digitalisierungsphase erwiesen. Sie sollten mindestens besprochen werden – und das möglichst früh im Prozess. Denn gerade hier entscheidet sich, ob digitale Vorhaben nur als gute Idee bestehen oder tatsächlich wirkungsvoll realisiert werden.
Ein Ansatz, der sich dabei als hilfreich erwiesen hat, ist ein gewisser realistischer oder sogar pessimistischer Pragmatismus: Nicht aus Angst, sondern aus Weitsicht. Die Überzeugung, dass digitale Transformation gelingen kann, geht Hand in Hand mit der Bereitschaft, die kritischen Fragen zu stellen – besonders dann, wenn nicht alles nach Plan läuft. Es geht darum, Visionen zu formulieren, aber zugleich die Fähigkeit zu entwickeln, robuste Antworten auf mögliche Probleme und Risiken zu haben.
Diese Fragen sind kein Hindernis – sie sind ein Kompass. Wer sie ernsthaft durchdenkt, schafft die Grundlage für digitale Lösungen, die auch in schwierigen Momenten Bestand haben.
Viel Erfolg bei Ihrer Umsetzung. Denn nachhaltige Digitalisierung beginnt mit klaren Fragen – und dem Mut, sie ehrlich zu beantworten.